Manch einer mag sich fast gewünscht haben, dass es auf Schalke geknallt hätte. Dass der Mob eine Revolution angezettelt, Manager Horst Heldt oder Aufsichtsratschef Clemens Tönnies oder noch besser beide, zum Teufel gejagt hätte. Und was war? Sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat wurde aber mit großer Mehrheit die Entlastung erteilt. Das ist vielleicht auch ganz gut so, denn die Frage, ob sich beide Gremien derart große Ausrutscher geleistet haben, um ihnen diesen Denkzettel zu verpassen, lässt sich zumindest nicht mit einem klaren ja beantworten.
Dann aber hätte es geheißen: „Typisch Schalke – Eklat auf der Jahreshauptversammlung, neues Theater beim Traditionsklub, S04 versinkt im Chaos!“ So aber hinterlassen die Gelsenkirchener das Bild eines zwar zerrissenen Klubs, der sich am Ende aber zusammengerauft hat. Sollte nun ein bisschen Ruhe einkehren, dann ist zumindest möglich, dass die abgelaufene Horror-Saison in ein paar Monaten vergessen ist. Ebenso klar ist aber auch: Sollte Schalke den Start total vergeigen, wird es schnell wieder rumoren. So krass gedreht hat sich der Klub dann doch nicht.